Echt-griechische Speisen

 



Es ist Montag und das heißt – der Ersatzgrieche darf mal wieder von seiner zweiten Heimat erzählen. Wobei ich gestehen muss, dass ich heimlich den Redaktionsplan meines Blogs geändert habe und unter Montag nun nur noch Heimat steht. So kann ich demnächst auch mal über Bremerhaven schreiben.

Heute aber, da bleiben wir noch in Griechenland und so muss ich euch an dieser Stelle auch warnen, denn es kann passieren, dass der folgende Artikel euch leicht hungrig macht, denn es geht in diesem nun um echt griechische Speisen.


Da verdreht der Kritiker natürlich so gleich die Augen und winkt ab. „Echt griechische Speisen“, wie das klingt. Als wäre in griechischen Restaurants hierzulande vieles nur Fake. Ist es natürlich nicht. Aber so manches, was dort angeboten wird, kennt man in Griechenland tatsächlich nicht.

So ist der Fleischspieß, „Souvlaki“ dort ein Holzstab, der mit kleinen Schweinefleischwürfeln bestückt ist und nichts mit einem Filet zu tun hat. Die äußerst leckere und würzige „Metaxasoße“ kennt man nicht und es werden auch keine Fleischprodukte mit irgendwelchem Käse überbacken. Das macht man heute vielleicht für Touristen, einem echten Hellenen braucht man damit aber nicht kommen. Ja und Soßen sind überhaupt eine Mangelware, denn Fleisch wird typischerweise einfach nur in Oregano, Öl und Zitronensaft gebadet. Einzige Ausnahme: Tomatensoße. Sie kennt und liebt man, denn Tomaten sind in Griechenland sehr günstig und einfach zu haben. So wird auch Gemüse häufig in Tomatensoße angeboten, was wiederum für deutsche Gaumen eine eher neue und unbekannte Erfahrung ist.

In diesem Artikel zeige ich heute nun Speisen, die in Griechenland jeder kennt, jeder liebt und jeder mag, die aber in keinem griechischen Restaurant hier in Deutschland angeboten werden und wenn doch, dann gebt dem Koch doch einfach mal einen lieben Kuss von mir, denn dann ist er nicht nur mutig, sondern auch wirklich klasse.

Legen wir los.

Alle Produkte, die ich euch jetzt zeige, stammen von einem griechischen Supermarkt. In meinem Falle befindet sich dieser in Hamburg und heißt „EN-ELLADI“. Er hat einen kleinen, feinen Onlineshop, den ich sehr empfehlen kann, ohne dafür aber explizit Werbungen machen zu wollen, denn mir geht es wirklich nur um die Speisen.



„Keftedakia me saltsa tomatas“ - hinter diesem Gericht verbergen sich kleine Hackfleischbällchen in Tomatensoße. Sie werden in Griechenland traditionell mit Kartoffeln oder Reisnudeln serviert. Sie sind lecker, würzig und eine echte Delikatesse. Ich habe auch selten schon in Deutschland Restaurants gesehen, in denen sie angeboten wurden. Das gilt allerdings für das nächste Gericht schon nicht mehr.




„Spanakorizo“ - war ein Leibgericht meines Vaters. Es dreht sich dabei um eine Mischung aus Reis und frischem Spinat. Diese wird mit Kräutern und Zitronensaft angereichert, so dass sie äußerst erfrischend und leicht zitronig schmeckt. Überraschenderweise greifen hier sogar jene gerne zu, die sonst mit Spinat eher nichts am Hut haben. Der Grund dafür ist ganz einfach, denn mit unserer Art von „Spinat zu kochen“ hat dieses Gericht wirklich so gar nichts zu tun und sein Geschmack ist wirklich außergewöhnlich.

Mein Tipp: einfach mal mutig sein, probieren und staunen. Es lohnt sich.




„Fasolakia“ - sind frische, grüne Bohnen, die in Tomatensoße zubereitet werden und mit Kartoffeln serviert werden. Sie schmecken äußerst lecker und haben durch die (bei uns eher untypische) Zugabe von Tomate ein ganz eigenes Aroma, dass man so in Deutschland definitiv nicht kennt.




"Mpamies“- ein Gericht, das meine Eltern geliebt haben und von meiner griechischen Familie mehr als gerne gekocht wurde und wird. Äußerst exotisch, dreht es sich hierbei um Okra-Schotten, eine Pflanzenart aus der Familie der Malvengewächse, die gerne auch mit „Essbarer Eibisch“, „Gombobohne“ oder „Griechenhorn“ bezeichnet wird. Sie wird traditionell mit viel Tomate, Kartoffel oder Reis serviert. Ihren Geschmack zu beschreiben ist allerdings schwierig. Sie erinnert von ihrem Aroma her an die grüne Bohne ist aber deutlich würziger und ein echter Genuss.


Tja und damit ist mein Artikel auch schon wieder am Ende. Wobei ...


Habt ihr meine „High-Five“ am Sonntag gelesen? Ich habe in diesen von "unglaublichen 35 Sekunden" erzählt und geschrieben, dass ich erst später verrate, was es damit auf sich hat. Ja und dieses Später, das ist genau jetzt.

Schaut mal:

Das ist ein traditionelles, griechisches „Briki“, allerdings eines das mit Strom betrieben wird. Ein Briki dient in Griechenland dazu, traditionellen Mokka zu kochen, denn den kann man nur von Hand und nicht in der Maschine zubereiten und das geht so:

Man befühlt eine kleine Mokkatasse mit Wasser und schüttet diese in eine griechische Kaffeekanne, also in das Briki. Nun gibt man zwei gehäufte Löffel griechischen Kaffeepulvers dazu und wenn man mag, auch noch etwas Zucker. Anschließend lässt man das Gemisch köcheln, bis sich auf diesem Blasen bilden. Genau jetzt wird es von der Feuerstelle genommen und serviert. Fertig ist der Mokka.

Aber aufpassen. Seit ihr zu langsam, kocht das ganze Zeug über und ihr habt statt hellenischem Kaffee eine griechische Katastrophe.

Mit dem elektrischen Briki dauert das Kochen eines Mokkas nur 35 Sekunden und ich sage euch, der schmeckt wie in Griechenland. Klasse, oder?

Kommentare

  1. Hallo und Ui...der Ersatzgrieche hat ja ein neues Blog-Design :-) Die Speisen hören sich köstlich an, vor allem die Hackfleischbällchen in Tomatensauce...mmmhhh...so, ich muss jetzt was essen ;-) Dieser Beitrag hat Hunger gemacht.

    LG
    Sandra!

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    1. Hallo liebe Sandra, vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Das freut mich doch immer sehr, wenn ich von dir lese und hey, ich hoffe doch, dass dir mein neues Design gefällt!?

      Und ja, die Hackfleischbällchen sind echt ne gute Sache ;) Kann ich nur empfehlen!

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  2. Also mich reizt am meisten die Moccamaschine

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  3. Mein Magen knurrt jetzt gewaltig! 😄 Das hört sich ja sehr interessant an, vor allem die grünen Bohnen haben es mir angetan.
    Dieser Mokka scheint ein ziemlich starkes Mittel zum Wach werden und gleichzeitigem Genießen zu sein, faszinierend! Danke für den Einblick in die Welt der griechischen Spezialitäten! 🤤

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    1. Liebe Sabine, hab Dank für deinen lieben Kommentar. Ja, die Bohnen sind eine feine Sache. Die habe ich übrigens gar nicht bestellt, sondern waren ein Irrläufer. Aber nun gut. Ich mag sie und ja, der Mokka ist grandios. Übrigens: Ihn griechisch zu bestellen ist auch nicht sehr einfach. Man bestellt ihn gerne als doppelte Portion und mittelsüß. Griechisch heißt das: "ELLINIKOS DIPLOS METRIOS" ;)

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  4. Ich komme mal auf Gegenbesuch. Ich liebe ja Stifado und Moussaka, beides nur schwer beim Griechen zu bekommen.

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    1. Hallo Frau Momo, wie schön! Moussaka ist mittlerweile bei einigen Restaurants durchaus zu haben. Stifado dagegen wenig bis gar nicht. Vielleicht aus der privaten Küche. Das Problem ist einfach, dass das in Griechenland immer anders schmeckt als in Deutschland. Mein Vater hat das so oft versucht, zu kochen und erfolgreich war es meist nie!

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