Gedanken für Herz und Seele

Seit Mittwoch gibt es auf einem Blog einen festen Themenplan. Jeder Tag steht nun unter einem anderen und eigenen, festen Motto. So hast du mehr Spaß beim Lesen und ich am Schreiben. Für heute sind „Gedanken für Herz und Seele“ angekündigt und das lässt vermuten, dass es in den nachfolgenden Zeilen durchaus gefühlvoll und auch emotional wird.

Ich möchte dich einladen, die folgende Aussage, welche ich im Internet gefunden habe, einfach mal auf dich wirken zu lassen, und dabei genau auf ihren Wortlaut zu achten. Sie lautet:

„Wenn ich an dich denke, dann lächele ich.

 Doch mein Herz tut verdammt weh“

Wow! Was für starke und kraftvolle Sätze. Als ich sie zum ersten Mal gelesen habe, war ich wirklich ergriffen und tief berührt von ihnen.

Im Grunde und rein sachlich betrachtet sind sie nichts anderes als ein typisches Paradoxon, denn wer gerade lächelt, der hat im Normalfall nicht zur selben Zeit auch Herzschmerzen. Aber glaub mir, es steckt so viel mehr in ihnen. 

„Wenn ich an dich denke, dann lächele ich. 

Doch mein Herz tut verdammt weh“

Wer so spricht, der blickt in seinem Leben auf etwas zurück. Der sieht etwas vor seinem geistigen Auge, was es heute nicht mehr gibt oder vielleicht sogar auch noch nie gab.

Seien wir ehrlich zu uns selbst! Wir alle kennen diese eine Liebe und haben sie erlebt, für die wir bereit waren, alles zu tun und die uns am Ende doch verwehrt blieb. Wir haben von ihr geträumt, uns ihr hingegeben und hatten dabei ein süßes Lächeln im Gesicht. Es fühlte sich schön und glücklich an, aber unser Herz war im gleichen Moment auch schwer und furchtbar traurig. So war und ist das, wenn man unglücklich verliebt ist.

Und wie schaut es bei einer Trennung aus? Wie haben wir uns gefühlt, wenn wir verlassen wurden und eine Beziehung urplötzlich zu Ende war? Schauten wir nicht auf die guten Tage zurück und waren wir dabei nicht auch erfüllt von tiefem Schmerz und unendlichem Kummer?

Haben wir nicht schon oft unser eigenes Schicksal hinterfragt? Was wäre gewesen, wenn wir uns in einer bestimmten Situation anders verhalten hätten? Wie wäre mein Leben verlaufen, wenn wir in dieser einen und so entscheidenden Minute, einen anderen Weg eingeschlagen und für uns gewählt hätten?

„Wenn ich an dich denke, dann lächele ich. 

Doch mein Herz tut verdammt weh.“

So redet auch jemand, der einen guten Freund oder sogar einen Teil der eigenen Familie verloren hat. Ein vorschnelles Wort zur falschen Zeit, ein unbedachter Kommentar in einem unpassenden Augenblick und schon ist alles zu spät. Nähe verwandelt sich zu Distanz, aus Freunden werden Feinde, aus den eigenen Kindern gar Fremde und aus lebhaften Unterhaltungen ein tödliches Schweigen. Von jetzt auf gleich hat man einander nichts mehr zu sagen und umso länger diese Stille anhält, desto lauter und unerträglicher wird sie.

„Wenn ich an dich denke, dann lächele ich. 

Doch mein Herz tut verdammt weh.“

Wer das sagt, der hat möglicherweise sogar den Tod schon erlebt. Da wird ein Mensch von unserem Herrn abgerufen und heimgeholt. Er geht und lässt uns alleine zurück. Wie gerne würde man doch noch einmal mit ihm reden, seine Stimme hören und ihn an die Hand nehmen, einfach mal eben anrufen und ihn fragen, wie es ihm geht – doch das ist unmöglich geworden. Es ist zu spät, denn der geliebte Mensch ist nicht mehr da.  Er ist fort für immer.

„Wenn ich an dich denke, dann lächele ich. 

Doch mein Herz tut verdammt weh.“

Dieses Zitat soll uns ins Wochenende führen!? Es soll ein Balsam für unser Herz und unsere Seele sein? Wie bitte? So kann man doch niemanden auch nur irgendwo hin entlassen. Das, was hier beschrieben wird, das ist traurig und furchtbar dunkel. Was also soll daran positiv oder gut sein?

Stell dir vor, es gibt einen einfachen Trick und aus der eiskalten Finsternis der Vergangenheit wird ganz schnell wieder ein warmes Licht der Gegenwart. Alles, was du dafür tun musst, ist die Sätze umzustellen und sie dann noch einmal zu lesen.

„Mein Herz tut verdammt weh! 

Doch wenn ich an dich denke, dann lächele ich.“

Spürst du den Unterschied? Fühlst du, was es ausmacht, das Zitat auf diese Art und Weise zu betrachten. Plötzlich klingt es positiv und irgendwie auch schön, zumindest empfinde ich es so, denn wer so spricht, der sagt: „Ich weiß, du bist nicht mehr da und das schmerzt mich im Herzen sehr, aber ich denke an dich und das alleine bringt mich schon zum Lächeln, denn meine Erinnerungen an dich, die kann mir niemand nehmen und die etwas ganz besonderes für mich!“.

Ich wünsche dir ein wunderbares Wochenende und wenn du an diesem jemanden vermisst, der nicht mehr bei dir und an deiner Seite ist, warum auch immer, dann verweile nicht im Schmerz, sondern lächele, denn dieser Mensch war für eine bestimmte Zeit bei dir und er hat dein Leben derart intensiv geprägt, dass du ihn niemals vergessen kannst. Ganz im Gegenteil. Dieser so wunderbare Mensch entlockt und schenkt dir noch immer ein Lächeln, denn er ist und bleibt in deinen Erinnerungen auf ewig bei dir. Dieses wunderbare Gefühl kann dir niemand nehmen, denn es heißt:

„Mein Herz tut weh! Doch wenn ich an dich denke, dann lächele ich!“