Aus der Welt des Funk




Heute ist es mal wieder an der Zeit, ein wenig über mein Hobby „Funk“ zu schreiben, denn dieses begleitet mich schon mein ganzes Leben und bedeutet mir echt viel. In diesem Artikel soll es dabei um Gespräche gehen, die ich nie vergessen werden. Also fangen wir direkt an.



Erstes Gerät/
Erstes Gespräch


Mein erstes Funkgerät überhaupt war eine Universum 1240, eine Eigenmarke aus dem Hause Quelle und ein Nachbau des gleichartigen DNT-Gerätes. Das Dingen war riesig und ich glaube, jeder der mich damit draußen und unterwegs gesehen hat, der hat gedacht, ich bin irgendwie von einem anderen Planeten.

An mein erstes Gespräch erinnere ich mich noch genau. Es war des Nachmittags im Hause meiner Oma, wo ich das besagte Teil endlich auspacken durfte. Die ganze Familie saß um mich herum und alle warteten nun gespannt darauf, was ich wohl hören oder sagen würde.

Auf Kanal 20 unterhielten sich zwei Stationen, ich melde mich ordnungsgemäß in das Gespräch ein und wurde freundlich begrüßt. Damals war ich wohlgemerkt noch ein kleiner Bub, aber das störte niemanden Die beiden Stationen war „Pirat“ und „Eureka“, ältere Herren aus einer Bremerhavener Runde und meine Eltern war baff, wie nett diese beiden Männer zu mir waren.






Mit dem Funkgerät in Eisenberg/
Erstaunte Verwandte


Einige Jahre später reiste ich mit dem selben Gerät in die ehemalige DDR. Mein Weg führte mich zu meiner Großtante und ihrem Mann. Die wohnten in Eisenberg (Thüringen) und ich erinnere mich noch daran, dass meine Mutter mich fragte: „Willst du das schwere Teil wirklich mitnehmen? Ob da im Osten viel los ist, weiß ich nicht!“. Ich lies mich aber nicht beirren und was soll ich sagen, dort drüben war richtig viel los. Besonders LKW Fahrer waren zu hören und die kleine Stadt selbst traf sich auf Kanal 15. Meine Verwandten waren pur überwältigt von dem, was ich da machte, aber auch etwas skeptisch. Die Wende war gerade erst vollzogen und so offen über sich und sein Leben zu erzählen, das war dann doch im ersten Moment auch etwas befremdlich für sie.


Mit dem Funkgerät nach Saarbrücken/
LKWs ohne Ende


Ein anderes Mal fuhren meine Eltern und ich mit dem Auto zu meiner Tante nach Saarbrücken. Vom hohen Bremen aus ging es in das tiefe Saarland und im Auto hatte ich mein Handfunkgerät an. Dank Gummiantenne lies es sich so auch mobil betreiben. Ungelogen: Während der ganzen Strecke war es nicht einmal still auf dem Gerät und auch meine Eltern hatten so sehr viel Spaß daran. Das war wirklich eine schöne Fahrt und ist mir unvergessen.


Mit dem Mobilfunkgerät nach Frankfurt/
Ein riesiger Knall bei Butzbach


Jahre später, ich wohnte schon nicht mehr daheim, hatte ich in meinem Auto ein sehr berühmtes und bekanntes Funkgerät verbaut. Es war silber, recht groß und eigentlich nicht für den deutschen Markt gedacht, aber ein echtes Schmuckstück. Da ich viel zwischen Bremen und Hessen hin und her pendelte war ich froh, das besagte Teil im Wagen zu haben und dann, irgendwann, kam jener Moment den ich nie vergessen werde. Ich war auf dem Weg in Richtung Frankfurt und auf der A5, als auf der Gegenseite ein langer und mächtiger Stau zu sehen war. Ja und genau da passierte dann das, was wohl jeder Mensch auf der Autobahn fürchtet, ein LKW sauste mit voller Wucht in und auf das Ende. Dieses ekelhafte und gruselige Krachen werde ich wohl für immer im Ohr behalten und nie vergessen. Es war unbeschreiblich. Aber auch hier war mein Funk mir wieder zur Hand, denn ich konnte so andere LKW Fahrer auf Kanal 9 warnen und in gewisser Weise Schlimmeres verhindern. Funk kann auch Leben retten.



Erste digitale Erfahrungen/
Der Kanal „Elbe Weser“


Nun sind wir schon im Jahre 2022 ankommen. CB Funkgeräte habe ich schon lange nicht mehr, selbst im Auto nicht. Aber es gibt da dieses wunderbare kleine App, die mir immer mal wieder in die Hände fällt und von mir ausprobiert wird. Zello heißt sie und mit ihr kann man über das Internet miteinander kommunizieren. Der Kanal „Elbe-Weser“ interessiert mich besonders, da ich als Kind des Nordens, mich dort direkt daheim fühle. Meine ersten Gesprächspartner sind ein „Milchmann“ und „Herkules4“. Beide sind mir auf Anhieb sympathisch und deswegen bleibe ich auf diesem Kanal und das bis heute.



Die Uniwa F40 und das Gateway


Auf Anraten von Andreas (Herkules 4) greife ich irgendwann zu einem POC-Gerät, dass ist ein Android-Gerät, das speziell auf die Zello-App zugeschnitten ist, aber noch viel mehr kann. So gelingt man über die App „Teamspeak“ auf einen Funkserver, der mit echten Kanälen verbunden ist. Hier spreche ich zuerst auf dem von TX-RX.DE und auch dieses QSO ist mir unvergessen, denn das war seit Jahren zum ersten Mal wieder ein Gespräch für mich auf echten Frequezen



PASIXERA/
Griechenland auf dem Schreibtisch


Der Kanal „Pasixera“ ist ein griechischer Kanal der ebenfalls auf Zello aufläuft. Das Besondere: Er verfügt über Gateway-Stationen die im ganzen Land verlinkt sind, so dass man mit einem Ruf wirklich überall in Griechenland zu hören ist. Ich liebe diesen Kanal und mein erstes QSO auf diesem hat mich unendlich bewegt, denn ich habe in diesem Moment an meinen Vater gedacht und mich gefragt, was er wohl gesagt hätte, wenn er all das noch erlebt hätte.



Das letzte QSO /
Meine Mama, Maike und Lefkada


Das letzte Gespräch meiner Mutter, ein Moment der mich bis heute mit Wehmut erfüllt. Als ich im Dezember 2022 bei ihr bin, ist sie ganz begeistert von dem, was ich da tue und sie hören kann. Als Maike auf dem Kanal „Elbe-Weser“ ruft, lässt sich meine Mutter nicht nehmen, sogar selbst einmal zu antworten und ihr ein frohes Fest zu wünschen.

Wir rufen dann auch auf dem Kanal „Pasixera“ und bekommen tatsächlich Antwort. Ein verrauschtes „XRONIA POLLA – KALA XRISTOUGENNA“, „Herzlichen Glückwunsch-Frohe Weihnachten“ aus Griechenland rührt meine Mutter derart an, dass ihr Tränen über das Gesicht laufen, denn wir denken beide in diesem Moment ganz fest an meinen Vater.

Soweit für heute und zum Thema „Funk“. Ich hoffe, ihr könnt in meinen Worte die Liebe und die Begeisterung zu diesem Hobby fühlen, denn es ist und bleibt für mich wirklich etwas ganz Besonderes



Kommentare

  1. Ein soooo kleines Handfunkgerät hattest Du? Da warste gut dran, meins war mit ausgezogener Antenne und gefühlt auch mit eingeschobener, gefühlt größer als ich :-D
    Und ja, zum Thema Funk könnte ich auch einige Geschichten erzählen, mal schauen, vielleicht irgendwann einmal auf dem Funkblog. Ich musste für meine Heimstation übrigens noch 15.- DM später 5.- DM pro Monat zahlen. Wurde damals mit der Telefonrechnung eingezogen und ich hab brav jeden Monat meinen Obolus an meinen Vater entrichtet :-)

    Gruß
    Andreas Funkrufname herkules4 oder DAF880

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    1. Hey du Mann mit eigener Autorenbox :)

      So klein war die mal gar nicht. Da ist ja das S200 ein Zwerglein gegen ;)

      Liebe Grüße

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