Deutschland ist raus!




Mein Thema der Woche, an diesem Samstag: Das Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Frauen-WM. Meine Gedanken dazu in meinem heutigen Artikel.


Bye bye Germany! Ähnlich wie schon die Männer, scheitern auch unsere Damen bereits in der Vorrunde einer Fußball-Weltmeisterschaft. Ein starkes 6:0 gegen Marokko, eine 2:1 Niederlage gegen Kolumbien und ein viel zu schwaches 1:1 gegen Südkorea reichen am Ende nicht aus, um bei einem so wichtigen Turnier zu überzeugen.

Für den DFB ein "nicht für möglich gehaltenes Desaster". Dabei waren die Euphorie und die Begeisterung für unsere Mädels riesig. Auch mir haben sie gefallen und ich sage es ganz ehrlich, das tun sie auch noch. Ich mag den Frauen-Fußball, denn er wirkt auf mich wesentlich ruhiger und sportlicher, als so manches, was sich derzeit in der Bundesliga der Männer tut.

Trotzdem verwundert das Ergebnis. Nur warum eigentlich? Mit welch einer Denke und mit was für seltsamen Vorstellungen fahren wir da überhaupt zu so einer WM? Meinen wir vielleicht, nur weil wir einen Adler auf der Brust tragen, hätten wir den Pokal schon in der Tasche?

Wer sind, zu glauben, dass wir vermeidliche Gegner wie Marokko, Kolumbien und Südkorea, einfach so von dem Platz fegen können? Ja, wir haben die Araberinnen besiegt und das auch deutlich. Nur hat uns das scheinbar blind werden und Dinge sehen lassen, die mit der Realität nichts mehr zu tun haben.

Rudi Völler wetterte schon vor Jahren in seinem legendären Interview mit Waldemar Hartmann gegen die so genannten "Experten" und ihre Erwartungshaltungen. Heute muss man sagen, der Mann hatte und hat Recht.

Vielleicht waren wir mal im Fußball eine Dominanz. Aber das waren Andere auch und so wie wir, mussten auch sie feststellen, dass der Ruhm schneller verfliegt als es einem lieb war und ist. Erinnern wir uns nur an die so übermächtigen Spanier und an die stolzen Italiener. Nach ihrem Höhenflug folgte fast immer der Absturz.

Nein, wir sind keine Übermacht mehr und wenn wir zu einer WM reisen, dann ist heute eine der wichtigsten Erkenntnisse die, das wir endlich begreifen lernen, dass auch andere Länder und damit unsere Gegner Fußball spielen und siegen können.

Wir waren nicht gut genug und das männlich wie weiblich. Wenn wir besser werden wollen, müssen wir hinterfragen, woran und worin unsere Schwächen liegen. Bilden wir falsch aus? Sind wir auf dem Platz zu arrogant und von uns überzeugt? Lassen wir uns von leichten Gegnern und zu einfachen Testspielen blenden? Irgendwo werden sich Stellschrauben finden, die nachgezogen werden müssen und das schnell.

Aber auch für Deutschland gilt: Nur weil wir zur WM fahren, gewinnen wir sie nicht auch ganz automatisch, egal ob unsere Männer oder Frauen spielen.

Und ja, vielleicht ist auch an der Zeit, dass unsere Medien sich einmal ernsthaft fragen, ob sie nicht bestimmte Personen und Siege viel zu viel feiern und mehr daraus machen, als sie es eigentlich sind.

Eine zum "Supergirl" gemachte Alexandra Popp kann kein Spiel und keine WM ganz alleine gewinnen. Das ist unmöglich und der enorme Druck von außen macht einen Sieg noch viel schwerer!

Hier gilt es, auch sich einfach mal schützend vor die Mädels zu stellen und für Ruhe zu sorgen, denn jeder Druck zu viel führt am Ende zu dem, was wir am Donnerstag gesehen haben, nämlich zu tollen Sportlerinnen die gegen Südkorea so ängstlich und unsicher auftreten, das sie am Ende nur noch nach Hause fahren können.

Kommentare

  1. Ist es nicht oft , nicht nur im Sport, dass wir in/mit unserem Land oft ( zumindest wirkt es auf mich in den Medien) nach dem Motto unterwegs sind " ich kam, sah und siegte?" Wir sind auf vielen Bereichen keine Übermacht mehr. Das zu akzeptieren und umzudenken ist nicht einfach. Weder im Sport, noch in anderen Bereichen - oder ? Hin und wieder habe ich das Gefühl, dass vergessen wird, das die Welt nicht auf uns wartet und wir nicht der Nabel der Welt sind. Liebe Grüße, Britta

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    1. Hallo liebe Britta! Du glaubst gar nicht, wie sehr ich dich gerade für deinen Kommentar feiere. Du hast so Recht."Der Nabel der Welt", das trifft es auf den Kopf! Wunderbar!

      Liebe Grüße

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