Eine Frage die mich umtreibt




In der heutigen Medienwelt geht es um eine für mich essenzielle Frage, die mich nicht, erst seit den letzten Tagen umtreibt. Wollt ihr wissen, welche das ist? In meinem Artikel verrate ich es euch.


Wie gehen wir als Medien eigentlich mit Menschen um, die nicht mehr unter uns sind? Diese Frage stelle ich mir nicht erst seit heute, aber in dieser Woche ist sie einmal mehr für mich aktuell geworden, denn gleich mehrere Medien berichten davon, dass Nichte und Tochter des großen „Maximilian Schell“ davon reden, in ihrer Kindheit von ihm sexuell missbraucht worden zu sein.

Um das klar zu sagen und es auch ganz deutlich zu unterstreichen, wenn dem so war, gibt es dafür keinerlei Entschuldigung und dann ist das einfach nur furchtbar. Ich frage mich nur, warum kommen solche Leute immer erst dann, wenn sich der oder die von den besagten Anschuldigungen betroffene Person nicht mehr wehren kann?

Betrachtet man einmal, wie schnell wir als Medien bereit sind, gestandene Persönlichkeiten zu opfern und fallen zu lassen, kann man hier fast schon von einem vergifteten Nachruf sprechen.

Vielleicht erinnert ihr euch noch an den Schauspieler Michael London. Er war der Hauptdarsteller in der Serie, „Unsere kleine Farm“ und er gab den liebenswerten Boten Gottes in „Ein Engel kehrt zurück“. Er spielt seine Rollen mit so viel Herz und Leidenschaft, dass man ihm seine Darstellungen wirklich abnahm und fast schon an sie glaubte. Doch Jahre nach seinem Tod berichten nun sogenannte Wegfährten davon, dass dieser großartige Künstler gar nicht so nett und lieb war, wie alle meinten. Er konnte auch ganz anders und war überaus berechnet.

Ähnlich verhält es sich mit Patrick Swayze. Der tanzte sich in dem Film „Dirty Dancing“ in die Herzen der Mädchen, brillierte in den „Fackeln im Sturm“ und faszinierte als Sam in dem Streifen „Ghost“. Doch auch er soll in Wahrheit einen nicht wirklich einfachen Charakter gehabt haben, davon erzählen und berichten jedenfalls heute einige seiner ehemaligen Kollegen und Kolleginnen. Nur warum?

Wenn ich wollte, könnte ich diese Liste noch endlos so weiter fortsetzen. Ob Karl Dall, Rudi Carell, Elvis Presley, Michael Jackson oder sogar Marilyn Monroe, sie alle haben nach ihrem Tod ihr „Fett wegbekommen“ und immer gab es Medien, die sich dieser Geschichten bedienten. Für mich als Mensch, Christ und auch als Journalist ist das zutiefst abstoßend.

Gehen wir mit unseren eigenen toten Verwandten auch so um? Stellen wir uns hin und erzählen Jahre nach ihrem Tod davon, wie schrecklich sie doch bisweilen wirklich waren?

Es gibt Storys, auf die kann man gut und gerne auch verzichten. Mein Klassenlehrer hatte hierzu schon vor Jahren eine tolle Empfehlung parat: „Wir sprechen nicht über Menschen, die nicht zugegen sind und ihre Sichtweise der Dinge erklären können.“

Vielleicht sollte dieser Hinweis auch für bestimmte Medien gelten.

Kommentare

  1. Wenn man mal betrachtet, WER die Vergifter sind, dann sind es meist B-Promis, die höchstwahrscheinlich Geld brauchen. Sie werden von einer Talkshow nach der anderen eingeladen und verdienen sich somit ein hübsches Sümmchen. Hinzu kommen dann noch irgendwelche Pamphlete, die irgendwelche Verlage auflegen in soundsovielen Auflagen, sich verkaufen und die B-Promis sich eine goldene Nase verdienen. Wenn man mal genau hinsieht, es waren immer nur Promis, kein Nachbar, Babysitter, Müllwerker oder oder oder. Man demontiert das Gedenken an diese Person in der Öffentlichkeit. Weil es ums Geld geht, nichts anderes.

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