Giannis Medienkritik



Und schon haben wir wieder Samstag. Wie schnell doch die Zeit vergeht. Irre. Ja und damit steht heute dann wieder „Giannis Medienkritik“ auf dem Programm. Soll heißen, es geht um Journalismus, Fernsehen, das Internet und vieles mehr. Also legen wir direkt los.


Aber warum überhaupt?


Wie ihr am letzten Samstag lesen konntet, gehe ich bei diesem Thema äußerst kritisch mit den Medien ins Gericht und auf meinen ersten Artikel dieser Art erhielt ich auch gleich jede Menge „Feedback“. Vielen Dank dafür, an dieser Stelle.

Eine Frage ist mir dabei allerdings besonders aufgefallen, denn da wollte jemand von mir wissen: „Wieso machst du das eigentlich? Du bist doch selbst freier Journalist. Meinst du, das ist richtig?“.

Echt spannend, darüber einmal nachzudenken.

Natürlich meine ich, dass das richtig ist, denn sonst würde ich einen solchen Artikel sicher nicht schreiben und auch noch hier veröffentlichen.

Aus meiner Sicht befinden wir uns in einer Zeit, in der sich Menschen und Medien immer weiter voneinander entfernen. Das Misstrauen gegenüber Journalisten ist so groß wie nie und das Wort der „Lügenpresse“ in aller Munde. Das muss jeden ernsthaften Schreiber aufrütteln und wachsam werden lassen. Die Frage muss heißen: „Woher kommt das?“ und, die Schuld für diesen Umstand ist nicht zuerst bei dem Konsumenten zu suchen, sondern bei uns, bei den Machern selbst.

  • Sind wir bei dem, was wir tun noch transparent genug?
  • Halten wir uns wirklich immer an das Gebot der Unabhängigkeit?
  • Wie wichtig ist für einen jeden von uns noch der Pressekodex?

Wenn ausgerechnet in der renommierten Tagesschau ein Interview als gestellt entlarvt wird, dürfen wir uns nicht wundern, dass das bei den Menschen nicht gut ankommt. Wenn ein Reporter von einem Parteitag berichten soll und er in jedem zweiten Satz erkennen lässt, dass er von der besagten politischen Gruppierung nichts hält, darf uns nicht überraschen, dass das für Kritik sorgt.

Ich denke, hier steht jeder in der Pflicht, solche Dinge aufzuzeigen und sie auch beim Namen zu nennen, was ich hiermit und für mich tue.



Klimakleber und ein LKW


In dieser Woche habe ich ein Video gesehen, das ein Vlogger aufgenommen hat. Es zeigt eine große Kreuzung die von jungen Leuten belegt und blockiert ist. Klimaaktivsten haben sich hier mal wieder auf die Straße geklebt, um für eine andere Politik zu demonstrieren. Den sich schnell nährenden LKW-Fahrer interessiert das allerdings überhaupt nicht. Er rast einfach weiter auf die Kreuzung zu und kann im letzten Moment nur von der Polizei gestoppt werden. „Gerade nochmal gut gegangen“, heißt in dem besagten Clip und weiter, „man kann schon verstehen, dass die Autofahrer irgendwann keine Geduld mehr haben“.

Richtig! Verstehen kann man das! Nur steht es deshalb trotzdem niemanden zu, aus einem solchen Selbstverständnis heraus, das Recht in die eigene Hand zu nehmen, denn lassen wir das zu, haben wir hier ganz schnell Methoden wie im „Wilden Westen“.

Ja, man muss über die Klimakleber kritischen sprechen, ich tue das auch. Und ja, man kann auch sagen, dass diese Art des Protestes unangebracht ist und über das Ziel hinausgeht. Alles gar kein Ding. Nur einfach über die Herrschaften drüber fahren das geht eben nicht und das sollte auch in jedem Medienbericht klar gesagt werden. Selbstjustiz war noch nie ein gutes Mittel.



Die seltsame Facebook-Moral


Im größten sozialen Netzwerk der Welt herrscht noch Recht und Ordnung. Wer hier zu offen und freizügig postet, der wird verwarnt oder auch gesperrt. Das moralische Auge des Herrn Zuckerberg ist immer wachsam und schläft nie. Es sei denn, man postet einen, auf den ersten Blick seriös wirkend, und vermeidlich aus der Presse stammenden Text. Beispiel: „Horst Lichters Karriere endete mit einem Geständnis“ oder „Günter Jauch verrät vor der Kamera was ihn reicht macht“. Da klickt man gerne, denn all diese Artikel kommen (zumindest auf den ersten Blick) aus sicherer Quelle, zu erkennen an den Logos von ZDF, RTL oder BILD. Nur so täuschend echt sie auch aussehen, Fake sind sie all diese Posts trotzdem, denn sie dienen nur einem Zweck, nämlich auf raffinierte Art und Weise an das Geld gutgläubiger Menschen zu kommen. Es geht hierbei um Bitcoins, die angeblich in nur 24 Stunden ein völlig neues Leben ermöglichen. Einfach mal das Ersparte in die Hand nehmen und durchstarten.

Besser nicht!

Werbung dieser Art begegnet mir bei Facebook täglich. Gesperrt wird sie allerdings nicht und sorry, das löst bei mir einen ziemlichen bitteren Beigeschmack aus, denn leider lassen sich noch immer Menschen von einem solchen Quatsch blenden und leider hat all das mit Recht und Ordnung so gar nichts zu tun. Ethisch ist diese Art der Moral äußerst schwierig und es gibt durchaus noch mehr solcher Posts, bei denen die Zuckerberg-Polizei längst hätte einschreiten müssen. Beispiel gefällig? IPads deren Kartons beschädigt sind und deswegen verlost werden müssen. Kredite, die für ein Ei und ein Butterbrot zu haben sind. Smartphones, die ohne Schufa-Auskunft gegen eine kleine Extragebühr abgegeben werden. 

Was für ein Schwachsinn!



Am Ende ein Witz


Beenden wir diesen Artikel mit einem kleinen Witz. Vor dem Frankfurter Hauptbahnhof steht ein Junge der Zeitungen verkauft. Er ruft: „Großer Betrug, 129 Opfer! Großer Betrug, 129 Opfer!“. Davon angesprochen und neugierig geworden, greift ein Passant zu. Er kauft sich die Zeitung und sucht nun aufgeregt nach dem Betrug, finden diesen aber nicht. Also schimpft er: „Da steht gar nichts von einem Betrug“. Daraufhin lacht der Junge, dreht sich weg und schreit: „Großer Betrug, 130 Opfer! Großer Betrug, 130 Opfer!“



Einen schönen Samstag!



Kommentare

  1. Lieber Giannis,

    was für ein spannender Artikel, und so wichtig.

    Und den Satz „Wieso machst du das eigentlich? Du bist doch selbst freier Journalist. Meinst du, das ist richtig?“, sagt eigentlich schon sehr viel. Da kann ich nur den Kopf schütteln. JA, es ist nicht nur richtig sondern auch wichtig!! Da würd ich fragen warum diese Person denkt das es falsch sein soll?

    Ich denke aber, das auch der Leser seinen Teil, und nicht mal einen so unwichtigen spielt. Würde man da einfach nicht mehr hin hören, nicht mehr lesen oder einschalten, würde sich das irgendwann auch ändern. Und schliesslich gibt es sehr viele und gute alternative Medien, und noch mehr als noch vor 4 Jahren. Aber viele werden zensiert und schlecht gemacht. Aber man kommt an neutralere, und andere Informationen. Die sind massenweise vorhanden. Aber ich sag dann immer

    * Wissen ist eine Hohlschuld

    oder wahlweise

    * Unwissenheit ist eine Wahl.

    Jetzt hast mich zum lachen gebracht. Bei FB herrscht Recht und Ordnung... Der war gut!

    Der Witz ist gut 👍🏻

    So, nun wünsch ich dir einen schönen Samstagnachmittag und bis bald lieber Giannis,

    Ganz liebe Grüsse
    Alexandra

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