Zwischen den Jahren


 



Da ist sie wieder, die Zeit, die wir so philosophisch, „zwischen den Jahren nennen“. Man hält inne, blickt zurück und schaut nach vorn. Was ist gewesen, was wurde geschafft und welche Ziele blieben am Ende doch unerreichbar? Wohin führt der Weg und welche Wünsche hat man an die eigene Zukunft? Fragen, über die es sich lohnt, einmal öffentlich nachzudenken.


Das große Ganze, eine in sich ruhige und friedliche Welt, scheint es nicht mehr zu geben. Wahrscheinlich gab es sie auch noch nie, aber vielen von uns wird das erst jetzt klar. Kriege in der Ukraine und Israel machen uns Angst. Wir sehen zerstörte Häuser, hilflose Menschen und leidende Kinder. Auch im ehemaligen Jugoslawien brodelt es. Die Stimmung zwischen Serbien und dem Kosovo hat den absoluten Tiefpunkt erreicht. Und echte Frauenrechte im Iran gibt es immer noch nicht.

Im eigenen Land ist die Emotionslage auch eher bescheiden. Die Bundesregierung ist so unbeliebt wie nie und solche, die sich selbst zur Alternative erklären, erfahren immer mehr Aufwind. Die Fraktion der Linken hat sich aufgelöst. Im neuen Jahr erwartet uns eine weitere Partei mit kühnen Visionen, aber sind diese wirklich auch neu und in der Realität umsetzbar?

Wo stehe ich bei all dem?
Wie sieht meine ganz persönliche Rückschau auf das Jahr 2023 aus?

Meine Eltern sind nicht mehr da. Auch meine Mutter ist von uns gegangen und ein erstes Weihnachtsfest, so ganz ohne sie, das war wirklich schon hart. Auch an meinem Geburtstag hat sie mir gefehlt, sehr sogar. Trotzdem geht das Leben weiter und wenn ich ehrlich bin, dann muss es das auch.

Im Mai ist dieser Blog entstanden. Die Idee dazu kam mir ganz spontan, und mein Funkfreund Andreas hat mich dabei unterstützt. Seither ist er fester Teil von mir und ich bin froh, ihn zu haben. Ich schreibe gerne hier und freue mich über jeden Kommentar.

Auch über Andreas freue ich mich. 2023 haben wir uns endlich persönlich getroffen und einander die Hände geschüttelt. Ich lüge nicht, wenn ich hier sage und schreibe, dass ich nur selten im Leben einen so tollen Menschen wie ihn getroffen habe. Er ist einer, der den Titel des „wahren Freundes“ wirklich verdient.

Ja und was wäre mein Jahresrückblick ohne die so wunderbare Sabine. Ihre Blogparade und die „High-Five“ sind zu einem festen und wichtigen Bestandteil des „Ersatzgriechen“ geworden, denn sie rücken das Gute in den Mittelpunkt, nicht das Schlechte, an dem wir uns doch leider viel zu oft festbeißen und aufhängen.

Journalistisch konnte ich diesem Jahr gleich zweimal helfen. Zwei Menschen wagten sich hier auf ein für sie neues Terrain und ich war an ihrer Seite, das war schön und eine tolle Erfahrung für alle Beteiligten.

Funktechnisch bin ich auch in diesem Jahr dem Kanal Elbe-Weser treu geblieben. Ich mag ihn, seine Menschen und die Unterhaltungen dort. Neu ist die von uns ins gestartete Funkrunde, die wir jeden Sonntag um 11 Uhr starten lassen und die sogar in Spanien gehört und verfolgt wird. Funken ist ein tolles und wahrlich nicht totes Hobby.

Trotzdem bleibt Schreiben aber mein Leben. Auch als Autor einiger Kurzgeschichten bin ich mittlerweile online unterwegs. Wie und was ich da so mache, habe ich euch auch hier und auf meinem Blog gezeigt.

Neue Menschen traten in mein Leben, einige davon sind mittlerweile wieder weg, andere blieben, so wie meine Freundin Alexandra, aus der Schweiz, mit der ich mich heute sehr verbunden fühle.

Und wo ist Griechenland bei alldem?

Griechenland hat ein schweres Jahr hinter sich. Feuer wüteten und zerstörten Wälder, Häuser, ja ganz Existenzen und dann, auf einmal, genau das Gegenteil. In Athen regnete es so stark wie noch nie. Die Altstadt und der berühmte Flohmarkt „Monastiraki“ wurden zu einem reißenden Fluss. Tische und andere Möbelstücke alter Tavernen schwammen davon. Schrecklich. Am Fernseher kaum zu ertragen.

Aber es gab auch Gutes. Türken und Griechen nähern sich einander an. Man betitelt einander sogar als Brüder. Wann hat es das je gegeben?

Und nun, am Jahresende, steht in Griechenland die komplette Musikwelt still. Vasillis Karras, eine der größten Stimmen des Landes, ist tot, gestorben am 24. Dezember, mit nur 70 Jahren. Seine Lieder und Melodien prägten Griechenland über Jahrzehnte. Ein Ausnahmetalent der besonderen Art, dessen Lebenswerk der Nachwelt für immer erhalten bleibt.

Zwischen den Jahren hat man Zeit, einfach mal innezuhalten und nachzudenken. Im besten Falle kann man einen Blogtext wie diesen daraus machen.

Ich danke für eure Zeit und euer Interesse.

Kommentare

  1. Lieber Giannis, das erste Weihnachten und der erste Geburtstag ohne Mutter ist sehr schwer. Ich weiß, wovon Du schreibst. Diese Tage sind auch für mich heute noch sehr schwer zu ertragen. Lass Dich virtuell drücken, bleib gesund und ich freu mich auf weitere Texte von Dir in 2024

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    1. Hallo liebe Birgit, vielen Dank für deine so lieben und berührenden Worte. Ich grüße dich herzlich und wünsche dir ein glückliches 2024. Auch dir eine liebe Umarmung über die virtuellen Wege. Schön, dass es dich gibt und du da bist.

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  2. Lieber Giannis,

    danke für die Blumen. Fühle mich wirklich geehrt das du nicht nur mein Blog so gerne magst sondern das auch wir uns gefunden haben. ich freu mich wirklich. Und jetzt wo ich dein Jahresrückblick so lese, fällt mir auf das ich in meinem Rückblick den Blog völlig aussen vor gelassen habe. Da sieht man wieder wie ich mich konzentrieren kann... nicht... Ich hab den völlig vergessen zu erwähnen. Asche auf mein Haupt.

    Und ich kann das so gut nachempfinden, auch mein Weihnachten war das erste wirklich alleine. Aber hey! Wir haben es gepackt, auch wenn bei mir kurzzeitig echt die Tränen geflossen sind am 24. Jetzt noch Silvester und mein erster Geburtstag ohne meine Grosse Liebe. Vor dem graut es mir etwas, auch wenn wir nie ne grosse Party geschmissen haben, aber wir Zwei haben uns meist eine Torte oder so gegönnt am Abend und haben es uns gut gehen lassen.

    ich frei mich aber das du dennoch Dinge erlebt hast für die du dankbar sein konntest und schöne Momente erleben durftest die in toller Erinnerungen bleiben.

    Nun wünsch ich dir einen schönen Freitag und ein schönes und entspanntes, oder vielleicht auch partymässiges letztes Wochenende in diesem Jahr.

    Rutsch gut rüber und alles Gute fürs neue Jahr!

    Alexandra

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    1. Hallo liebe Alexandra, auch dir vielen Dank für deine so lieben und wunderbaren Worte, nicht nur hier. Ein frohes neues Jahr dir und ich freue mich auf das, was da kommen soll auf deinem Blog.

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