Für welchen Menschen bist du dankbar?




Heute ist es auch Zeit für die Dankbarkeit-Challenge der lieben Alexandra. Sie fragt auf ihrem Blog (https://wasdaslebensoschreibtblog.com/) und in dieser Woche: „Für welchen Menschen bist du dankbar?“. In den folgenden Zeilen verrate ich es euch, auch wenn das gar nicht so einfach ist, denn ...


Fakt ist, ich bin für viele Menschen in meinem Leben dankbar. Das beginnt bei jenen, die mich täglich mit ihrer Liebe umgeben, geht weiter bei Bekannten über Verwandte und endet bei wirklich tollen Leuten, die ich über das Internet habe kennenlernen dürfen.

Nur, für wen bin ich ganz besonders dankbar?

Gar nicht leicht, nur eine Person zu benennen und diese noch einmal über alle anderen stellen zu müssen. Wenn das hier aber wirklich meine Aufgabe sein soll, dann kann es auf Alexandras Frage auch nur eine Antwort geben, nämlich:


Meine geliebte Mama


Vieles von dem, was ich heute bin, habe ich alleine ihr zu verdanken und deswegen gehört ihr Name für mich auch ganz klar an die Nummer eins, ohne allerdings damit irgendwen anders abstufen oder gar entwerten zu wollen. Nein, denn das käme mir auch nie in den Sinn.

Aber meine Mutter hatte ein Lebensmotto, das ich heute versuche, auch auf mich selbst zu übertragen, nämlich: „Erst die anderen, dann ich“. Man kann auch sagen, „übe dich im Verzicht gegenüber deiner Mitmenschen“ und oh ja, meine Mama war wirklich großartig darin dieses zu tun. Sie verzichtet bei ihrer eigenen Hochzeit sogar auf ihre Mutter, weil diese nicht bereit war, einen Griechen an ihrer Seite zu akzeptieren. Es dauerte lange, bis meine Mama den Respekt für ihre Partnerschaft erhielt, den sie auch verdient hatte.

Ja und 1976 trat ich dann in ihr Leben, nur war ich leider kein einfaches Kind. Ich hatte furchtbare Verlustängste, wollte nie gerne im Kindergarten oder weit weg von meinen Eltern sein. Abends konnte ich nur schwer einschlafen und alleine in meinem Bett fürchtete ich mich. So saß meine Mutter über Stunden auf dem selbigen und an meiner Seite, nur um mich zu beruhigen und in den gesegneten Schlaf der Nacht zu wiegen.

Sonntags fuhren wir gemeinsam in die Kirche. Aber mit meinem Heranwachsen stellte sie es mir frei, ob ich noch mitkommen wollte oder nicht. Niemand sollte mich zwingen, denn sie hatte immer in den Gottesdienst gehen müssen, auch wenn sie einfach mal nur gerne ausgeschlafen hätte.

Den Sinn und die Notwendigkeit der Schule zu erkennen, brauchte lange bei mir und so manches Lernen fiel mir unendlich schwer. Am liebsten hätte ich meine Bücher an die Wand geworfen oder verbrannt, aber meine Mama ließ nicht locker und führte mich geduldig bis zum Abitur.

Weihnachten machte sie für mich zu einem Abend, an dem alle Wünsche erfüllt wurden und waren sie noch so schwierig. Wir würfelten um die Geschenke und meine Mutter strahlte, wenn ich lachte. Weihnachten war auch das letzte Fest, dass wir zusammen und gemeinsam feiern durften, noch einmal so wie früher. War das schön.

Meine Mama glaubte an mich, auch wenn andere das nicht taten. Mein erstes Funkgerät bekam ich von ihr, ebenso mein Akkordeon, meinen ersten Computer und die erste Kamera.

Mit ihr hat mein Leben ein großes und wichtiges Stück für immer verloren. Eines, was nie wieder ersetzt oder durch jemanden anders gefüllt, werden kann. Aber ich bin dankbar für diese Challenge und, dass ich so noch einmal der ganz Welt die Frage beantworten kann, für wen ich dankbar bin, nämlich für meine geliebte Mama.

Kommentare

  1. Hallo lieber Giannis!

    Das ist wahrlich eine Liebeserklärung an deine Mutter! Schön zu lesen, wie sie dich umsorgt hat.
    Mir ergeht es auch so, dass ich meine Mutter nie wieder etwas fragen kann, wenn ich z. B. in alten Bildern stöbere und den einen oder anderen nicht mehr zuordnen kann. Sie hätte es gewusst!

    Es war schön bei dir zu lesen, danke dafür!

    Liebe Grüße

    Anne

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  2. Lieber Giannis,

    wow, was für ein schöner Beitrag. Das ist so schön das du eine so fürsorgliche Mutter hattest, und sie dich auch so lange begleitet durfte. Ich erkenne mich in ihr, wie auch in dir wieder. Das mit der Schule vor allem *gg*

    Danke das du dieses mal wieder dabei warst und wie immer, ich freu mich auf weitere Beiträge von dir. Auch dein Beitrag hab ich heute unter einem verlinkt.

    Ganz liebe Grüsse
    Alexandra

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