Für welches Lied, Klang oder Geräusch

 




Und da ist sie wieder, die „Dankbarkeit-Challenge“ der lieben und großartigen Alexandra aus der Schweiz. Sie möchte dieses Mal wissen: „Für welches Lied, Klang oder Geräusch bist du dankbar und warum?“. Wieder so eine Frage, über die man erst einmal nachdenken muss, ehe man sie beantworten kann. Ich liebe es und deswegen kommt hier nun mein Artikel dazu.


Aber soll ich Alexandra und euch (gleich am Anfang) mal ein Geheimnis verraten?

Als ich das Thema der „Dankbarkeit-Challenge“ für diese Woche gelesen habe, sind mir spontan sofort eine Menge Geräusche eingefallen, vor denen ich mich immer gefürchtet habe. Warum das so ist, weiß ich nicht, aber ich musste urplötzlich an die Titelmelodie von „Aktenzeichen XY“ denken und an den so lauten Wind, der sich unter dem Dach unserer Wohnung fing und dort gruselig heulte. Auch empfand ich es als schlimm, wenn ich meine Eltern des Abends, wenn ich schon im Bett lag, noch streiten hörte.

Geräusche können vieles in einem auslösen. Schief klingenden Musik und ein Lied, dass eher geschrien, denn gesungen wird, machen mich innerhalb weniger Sekunden aggressiv. Ein berührender Text und eine eindringliche Melodie können mich umgekehrt aber genauso zum Weinen bringen. So erging es mir vor vielen Jahren mit der Titelmusik zu „Schindlers Liste“ oder bei dem Song, „Nocturne“ von Secret Garden, die damit für Norwegen den Grand Prix gewannen.

Für welches Geräusch bin ich also dankbar?

Ganz ehrlich, es gibt weder die eine Note noch den einen Ton und schon gar nicht nur ein einziges Lied. Der Klang der griechischen Bouzouki hat mich schon früh geprägt und ich liebe ihn bis heute. Das Schlagen des Wassers in Form einer Brandung wirkt beruhigend und heimatlich auf mich. Wenn jemand meinen Namen ausspricht und dabei herzlich ist, bewegt ich das ebenso. Sogar die Tasten des Akkordeons vermögen es, mich zu verzaubern, denn ich habe dieses wunderbare Instrument selbst über Jahre gespielt und ich finde es einfach nur wunderbar.

Lieblingslieder habe ich viele und meist besitzen sie auch eine bewegende Geschichte, aber soll ich sie alle hier nun aufzählen? 

„Love can build a bridge“ ist ein Song, den meine Eltern und ich bei AFN hörten. Es war ein typisch amerikanischer Country, aber erreichte wirklich jeden von uns ganz tief in seinem Herzen. Von Johnny Cash stand eine Schallplatte bei meiner Oma. Er sang darauf von dem berühmten „Ring of fire“ und ich war begeistert. Tom Jones, „Forgotten familiar feelings“, fasst mich bis heute an und stand wiederum bei meinem Papa als Platte unter der großen und teuren Stereoanlage. Musik ist ein Geschenk. Ohne sie wollte ich nicht leben.

Aber auch sinnliche Töne sind das. Die Klänge der ersten Liebesnacht vergisst man nicht, zumindest dann nicht, wenn sie schön war.

Ja und dann gibt es ganz persönliche Geräusche, die man einem Menschen zuordnen. Meine Oma schlug beim Winken am Fenster mit ihrem Ehering an die Scheibe. Meine Mutter hatte das ehrlichste Lachen, was auf der Welt gab und wenn du einsam bist, dich alleine fühlst, zum Funkgerät greifst und dir jemand sagt: „Ich höre dich“, kann dir das ungelogen Tränen in die Augen treiben, ganz so, als wenn dir jemand sagt: „Ich liebe dich“.

Wahrscheinlich könnte ich noch viel mehr zu diesem tollen Thema und Alexandras Frage schreiben, aber ich möchte es doch bei den folgenden Zeilen belassen. Allerdings werde ich mir angewöhnen, wieder mehr auf Töne, Worte, Noten und Lieder zu hören, denn sie sind es, die das Leben und die eigene Welt ausmachen.

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